
Tobias Oertel verabschiedet sich nach 34 Jahren Geschäftsführung
Wenn Sie so zurückblicken, Herr Oertel, worauf sind Sie am meisten stolz?
Wir haben die zurückliegenden 34 Jahre relativ unbeschadet überstanden und sind als sehr erfolgreiches Unternehmen am Dresdner Markt tätig.
Wie haben sich die Herausforderungen an den BHW in ihrer Zeit verändert?
Angefangen haben wir als Unternehmen mit ca. 50 Mitarbeitern, mittlerweile sind wir deutlich über 200. War es in den Anfängen das große Problem Umsatz zu generieren, sind wir den letzten 15 Jahren auf diesem Gebiet sehr stabil und wertschöpfend unterwegs. Inzwischen heißen die großen Probleme Digitalisierung, Bewältigung des sehr großen administrativen Aufwandes und Mitarbeitergewinnung. Bei unseren großen Umsätzen ist es die zentrale Herausforderung, das mit unseren Mitarbeitern zu bewältigen.
Wo sehen Sie das Handwerk, speziell das Bauhandwerk, in 10 Jahren?
Handwerk wird, im besten Sinne des Wortes, Handwerk bleiben und regional, vor Ort erbracht. Es kann nicht einfach in andere Teile dieser Welt verlegen werden. Aber auch im Bauhandwerk werden Veränderungen wie KI und Digitalisierung spürbar werden. Sicher nicht so rigoros wie in der Industrie, aber man muss sich dem natürlich stellen und darf auf keinen Fall die Augen verschließen und hoffen, dass das an uns vorbeigeht. Der Handwerker ist aber nicht zu ersetzen, im Gegenteil er wird noch wichtiger werden.
Der Bauhof West ist ausgerichtet auf die Sanierung von Wohnungen. Wird das in nächster Zeit dabeibleiben?
In einer Stadt wie Dresden mit über 500.000 Einwohnern, gibt es immer ein hohes Sanierungsaufkommen.
Was geben Sie ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Also, es wird kein Briefumschlag sein. Was ich vielleicht nicht nur empfehle, sondern was ich gelebt habe, ist, dass man seinem Gegenüber, – dem Mitarbeiter, dem Kunden – Achtung und Anerkennung zum Ausdruck bringt. Das schafft ein Vertrauensverhältnis und das, denke ich, ist in unserer Zeit immens wichtig.